BayreuthEs sind beeindruckende Zahlen, die der Stadtsportverband bei seiner Rückschau auf die in der vergangenen Woche zu Ende gegangenen 33. Stadtmeisterschaften vorlegt: Über 7000 Zuschauer waren an den fünf Veranstaltungstagen in der Oberfrankenhalle zu Gast. „Das ist der Hammer“, sagt Martin Fraß. Der Sportwart des Stadtsportverbands ist seit 2013 in die Organisation der Turnierserie eingebunden, war auch diesmal Turnierleiter und sagt: „Das ist definitiv Rekord. Zumindest für die Zeit, in der ich dabei bin.“
Dass damit auch die Wünsche von Wolfgang Lüdtke, dem Vorsitzenden des Stadtsportverbands, „übererfüllt“ wurden, versteht sich fast von selbst. Für ihn ist der Erfolg der Veranstaltung auch ein klares Signal dahingehend, diese Traditionsveranstaltungen fortzusetzen und nur leicht zu modifizieren. So denkt man unter anderem darüber nach, das erstmals durchgeführte und mit fünf Teams besetzte Damenturnier für mehr Vereine aus dem Landkreis zu öffnen.
Die Gründe für den riesigen Ansturm, der mit 1400 Besuchern pro Tag im Schnitt sogar die Heimspiele des Eishockey-Zweitligisten Bayreuth Tigers (1392) toppt, sehen die beiden Organisatoren in der zweijährigen Corona-Pause. „Die Leute haben einfach wieder richtig Bock auf so eine Veranstaltung“, sagt Martin Fraß. Nach Ansicht des langjährigen Trainers (ehemals Sportring Bayreuth, SC Kreuz Bayreuth, BSC-Saas Bayreuth, SG Mistelbach und jetzt TSV Neudrossenfeld III), ist die Faszination für Hallenfußball riesig. „Spieler und Zuschauer lieben es halt, wenn es gescheit kracht und scheppert und an der Bande zur Sache geht.“
Die Zuschauerzahlen: Die meiste Zugkraft entfaltete erwartungsgemäß das Herren-Turnier. An die 2400 Zuschauer sahen, wie Landesliga-Schlusslicht BSC Bayreuth-Saas zum neuen Stadtmeister gekürt wurde. Ebenfalls vierstellig waren die Besucherzahlen bei der Altliga. „Locker über 1000“, sagt Fraß und berichtet von Warteschlangen an den beiden Kassen, die bis vor zum Eisstadion reichten. „Und bei den Jugendturnieren kommen wir insgesamt auf knapp 2000“, wobei der ebenfalls stark besuchte Jugendendspieltag ebenso wenig mit eingerechnet war wie das erstmals ausgerichtete Damen-Turnier. Da nur beim Herren- und beim Altliga-Turnier Eintritt verlangt wurde, beruhen die anderen Zahlen auf Schätzungen. Die seien aber durchaus seriös, versichern Fraß und Lüdtke. Man habe sich nämlich die Mühe gemacht, die Besucherzahlen pro Turnier grob durchzuzählen und sei dabei sogar eher zurückhaltend vorgegangen, weil auch immer wieder viele Aktive mit im Publikum saßen. 7000 bis 7500 – „das kommt auf jeden Fall hin“, sagt Lüdtke und spricht von einem vollen Erfolg. „Es war weit besser als erhofft.“
Bedenken des Sportamts: Nicht ganz so euphorisch sieht man die Sache normalerweise im Sportamt, zumal es bei Veranstaltungen in einer Größenordnung wie dieser nicht selten zu Sachbeschädigungen kommt. Bei vergangenen Stadtmeisterschaften ist laut Christian Möckel immer wieder unkontrolliert auf den Gängen und im Foyer Fußball gespielt worden, wobei die Deckenlamellen und die Notbeleuchtungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Das hatten wir diesmal nicht“, spricht der Sportamtsleiter von einer erfreulichen Schadensbilanz, die außer zwei wieder zurechtzubiegenden Lamellen nichts weiter zu Tage gefördert hat. Ganz ohne eine kritische Nachbereitung wird es laut Christian Möckel trotzdem nicht gehen. „Wir sind in einer Halle mit einer Größe, die der Versammlungsstättenverordnung des Landes Bayern unterliegt. Und wenn ich beim Herren-Endspiel 2400 Besucher in der Halle habe, dann muss ich mir Gedanken machen über Ordnungspersonal, über Veranstaltungsleiter. Und da muss man mit den Vereinen besprechen, wie sie sich das in Zukunft vorstellen“, meldet der Sportamtsleiter Sicherheitsbedenken an. „Weil das oberste Ziel ist es ja, jeden sicher aus der Halle herauszubringen.“
Unschöne Szenen: Gekracht und gescheppert hat es vor allem beim Herrenturnier. Nach dem 2:1-Halbfinalssieg der Saaser gegen die SpVgg zog BSC-Torhüter Philipp Pfister den Zorn des rund 50-köpfigen Altstädter Anhangs aufgrund einer abfälligen Geste in Richtung der Fans auf sich, woraufhin zwei Getränkebecher flogen. Getroffen wurde aber nicht Pfister, sondern BSC-Stürmer Markus Walther. „Wir haben die Pampe dann halt aufgewischt – und gut war es“, sagt Martin Fraß, zumal sich auch der SpVgg-Anhang schnell wieder beruhigt hatte.
Wesentlich schlimmer aus Sicht des Sportwarts aber war ein übles Revanchefoul des Donndorfer Sturmtanks Hannes Küfner im Duell gegen den FC Eintracht Bayreuth, das eine Rudelbildung und wilde Schubsereien zur Folge hatte. Er habe dann allen Teilnehmern mit Ausschluss gedroht, sollte sich so etwas wiederholen, erinnert sich Fraß, der als Veranstaltungsleiter eine besondere Verantwortung für das Wohl der Sportler und einen reibungslosen Ablauf hatte. „Wenn da was passiert, bist du die ärmste Sau – auf gut deutsch.“
Die Dominanz der SpVgg: Mehr noch als in der Vergangenheit wurde die Turnierserie von Gelb-Schwarz geprägt. Lediglich bei den Herren (BSC Saas), bei den Damen (USC Bayreuth) und bei den F-Junioren (BSC Saas) kamen die Sieger nicht von der Jakobshöhe. Auch der Jugendendspieltag war komplett in Altstädter Hand, die Stimmung in der Halle entsprechend gespalten – hier die Anhänger der SpVgg, dort alle anderen. „Das aber werden wir nicht ändern können“, sagt Wolfgang Lüdtke, der keinen Missmut bei den Nicht-Altstädtern gespürt habe. Mit Ausnahme des Herren-Turniers. „Da ist die Stimmung schon hochgekocht, besonders nachdem die Altstädter ausgeschieden waren.“
BayreuthEs sind beeindruckende Zahlen, die der Stadtsportverband bei seiner Rückschau auf die in der vergangenen Woche zu Ende gegangenen 33. Stadtmeisterschaften vorlegt: Über 7000 Zuschauer waren an den fünf Veranstaltungstagen in der Oberfrankenhalle zu Gast. „Das ist der Hammer“, sagt Martin Fraß. Der Sportwart des Stadtsportverbands ist seit 2013 in die Organisation der Turnierserie eingebunden, war auch diesmal Turnierleiter und sagt: „Das ist definitiv Rekord. Zumindest für die Zeit, in der ich dabei bin.“
Dass damit auch die Wünsche von Wolfgang Lüdtke, dem Vorsitzenden des Stadtsportverbands, „übererfüllt“ wurden, versteht sich fast von selbst. Für ihn ist der Erfolg der Veranstaltung auch ein klares Signal dahingehend, diese Traditionsveranstaltungen fortzusetzen und nur leicht zu modifizieren. So denkt man unter anderem darüber nach, das erstmals durchgeführte und mit fünf Teams besetzte Damenturnier für mehr Vereine aus dem Landkreis zu öffnen.
Die Gründe für den riesigen Ansturm, der mit 1400 Besuchern pro Tag im Schnitt sogar die Heimspiele des Eishockey-Zweitligisten Bayreuth Tigers (1392) toppt, sehen die beiden Organisatoren in der zweijährigen Corona-Pause. „Die Leute haben einfach wieder richtig Bock auf so eine Veranstaltung“, sagt Martin Fraß. Nach Ansicht des langjährigen Trainers (ehemals Sportring Bayreuth, SC Kreuz Bayreuth, BSC-Saas Bayreuth, SG Mistelbach und jetzt TSV Neudrossenfeld III), ist die Faszination für Hallenfußball riesig. „Spieler und Zuschauer lieben es halt, wenn es gescheit kracht und scheppert und an der Bande zur Sache geht.“
Die Zuschauerzahlen: Die meiste Zugkraft entfaltete erwartungsgemäß das Herren-Turnier. An die 2400 Zuschauer sahen, wie Landesliga-Schlusslicht BSC Bayreuth-Saas zum neuen Stadtmeister gekürt wurde. Ebenfalls vierstellig waren die Besucherzahlen bei der Altliga. „Locker über 1000“, sagt Fraß und berichtet von Warteschlangen an den beiden Kassen, die bis vor zum Eisstadion reichten. „Und bei den Jugendturnieren kommen wir insgesamt auf knapp 2000“, wobei der ebenfalls stark besuchte Jugendendspieltag ebenso wenig mit eingerechnet war wie das erstmals ausgerichtete Damen-Turnier. Da nur beim Herren- und beim Altliga-Turnier Eintritt verlangt wurde, beruhen die anderen Zahlen auf Schätzungen. Die seien aber durchaus seriös, versichern Fraß und Lüdtke. Man habe sich nämlich die Mühe gemacht, die Besucherzahlen pro Turnier grob durchzuzählen und sei dabei sogar eher zurückhaltend vorgegangen, weil auch immer wieder viele Aktive mit im Publikum saßen. 7000 bis 7500 – „das kommt auf jeden Fall hin“, sagt Lüdtke und spricht von einem vollen Erfolg. „Es war weit besser als erhofft.“
Bedenken des Sportamts: Nicht ganz so euphorisch sieht man die Sache normalerweise im Sportamt, zumal es bei Veranstaltungen in einer Größenordnung wie dieser nicht selten zu Sachbeschädigungen kommt. Bei vergangenen Stadtmeisterschaften ist laut Christian Möckel immer wieder unkontrolliert auf den Gängen und im Foyer Fußball gespielt worden, wobei die Deckenlamellen und die Notbeleuchtungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Das hatten wir diesmal nicht“, spricht der Sportamtsleiter von einer erfreulichen Schadensbilanz, die außer zwei wieder zurechtzubiegenden Lamellen nichts weiter zu Tage gefördert hat. Ganz ohne eine kritische Nachbereitung wird es laut Christian Möckel trotzdem nicht gehen. „Wir sind in einer Halle mit einer Größe, die der Versammlungsstättenverordnung des Landes Bayern unterliegt. Und wenn ich beim Herren-Endspiel 2400 Besucher in der Halle habe, dann muss ich mir Gedanken machen über Ordnungspersonal, über Veranstaltungsleiter. Und da muss man mit den Vereinen besprechen, wie sie sich das in Zukunft vorstellen“, meldet der Sportamtsleiter Sicherheitsbedenken an. „Weil das oberste Ziel ist es ja, jeden sicher aus der Halle herauszubringen.“
Unschöne Szenen: Gekracht und gescheppert hat es vor allem beim Herrenturnier. Nach dem 2:1-Halbfinalssieg der Saaser gegen die SpVgg zog BSC-Torhüter Philipp Pfister den Zorn des rund 50-köpfigen Altstädter Anhangs aufgrund einer abfälligen Geste in Richtung der Fans auf sich, woraufhin zwei Getränkebecher flogen. Getroffen wurde aber nicht Pfister, sondern BSC-Stürmer Markus Walther. „Wir haben die Pampe dann halt aufgewischt – und gut war es“, sagt Martin Fraß, zumal sich auch der SpVgg-Anhang schnell wieder beruhigt hatte.
Wesentlich schlimmer aus Sicht des Sportwarts aber war ein übles Revanchefoul des Donndorfer Sturmtanks Hannes Küfner im Duell gegen den FC Eintracht Bayreuth, das eine Rudelbildung und wilde Schubsereien zur Folge hatte. Er habe dann allen Teilnehmern mit Ausschluss gedroht, sollte sich so etwas wiederholen, erinnert sich Fraß, der als Veranstaltungsleiter eine besondere Verantwortung für das Wohl der Sportler und einen reibungslosen Ablauf hatte. „Wenn da was passiert, bist du die ärmste Sau – auf gut deutsch.“
Die Dominanz der SpVgg: Mehr noch als in der Vergangenheit wurde die Turnierserie von Gelb-Schwarz geprägt. Lediglich bei den Herren (BSC Saas), bei den Damen (USC Bayreuth) und bei den F-Junioren (BSC Saas) kamen die Sieger nicht von der Jakobshöhe. Auch der Jugendendspieltag war komplett in Altstädter Hand, die Stimmung in der Halle entsprechend gespalten – hier die Anhänger der SpVgg, dort alle anderen. „Das aber werden wir nicht ändern können“, sagt Wolfgang Lüdtke, der keinen Missmut bei den Nicht-Altstädtern gespürt habe. Mit Ausnahme des Herren-Turniers. „Da ist die Stimmung schon hochgekocht, besonders nachdem die Altstädter ausgeschieden waren.“
BayreuthEs sind beeindruckende Zahlen, die der Stadtsportverband bei seiner Rückschau auf die in der vergangenen Woche zu Ende gegangenen 33. Stadtmeisterschaften vorlegt: Über 7000 Zuschauer waren an den fünf Veranstaltungstagen in der Oberfrankenhalle zu Gast. „Das ist der Hammer“, sagt Martin Fraß. Der Sportwart des Stadtsportverbands ist seit 2013 in die Organisation der Turnierserie eingebunden, war auch diesmal Turnierleiter und sagt: „Das ist definitiv Rekord. Zumindest für die Zeit, in der ich dabei bin.“
Dass damit auch die Wünsche von Wolfgang Lüdtke, dem Vorsitzenden des Stadtsportverbands, „übererfüllt“ wurden, versteht sich fast von selbst. Für ihn ist der Erfolg der Veranstaltung auch ein klares Signal dahingehend, diese Traditionsveranstaltungen fortzusetzen und nur leicht zu modifizieren. So denkt man unter anderem darüber nach, das erstmals durchgeführte und mit fünf Teams besetzte Damenturnier für mehr Vereine aus dem Landkreis zu öffnen.
Die Gründe für den riesigen Ansturm, der mit 1400 Besuchern pro Tag im Schnitt sogar die Heimspiele des Eishockey-Zweitligisten Bayreuth Tigers (1392) toppt, sehen die beiden Organisatoren in der zweijährigen Corona-Pause. „Die Leute haben einfach wieder richtig Bock auf so eine Veranstaltung“, sagt Martin Fraß. Nach Ansicht des langjährigen Trainers (ehemals Sportring Bayreuth, SC Kreuz Bayreuth, BSC-Saas Bayreuth, SG Mistelbach und jetzt TSV Neudrossenfeld III), ist die Faszination für Hallenfußball riesig. „Spieler und Zuschauer lieben es halt, wenn es gescheit kracht und scheppert und an der Bande zur Sache geht.“
Die Zuschauerzahlen: Die meiste Zugkraft entfaltete erwartungsgemäß das Herren-Turnier. An die 2400 Zuschauer sahen, wie Landesliga-Schlusslicht BSC Bayreuth-Saas zum neuen Stadtmeister gekürt wurde. Ebenfalls vierstellig waren die Besucherzahlen bei der Altliga. „Locker über 1000“, sagt Fraß und berichtet von Warteschlangen an den beiden Kassen, die bis vor zum Eisstadion reichten. „Und bei den Jugendturnieren kommen wir insgesamt auf knapp 2000“, wobei der ebenfalls stark besuchte Jugendendspieltag ebenso wenig mit eingerechnet war wie das erstmals ausgerichtete Damen-Turnier. Da nur beim Herren- und beim Altliga-Turnier Eintritt verlangt wurde, beruhen die anderen Zahlen auf Schätzungen. Die seien aber durchaus seriös, versichern Fraß und Lüdtke. Man habe sich nämlich die Mühe gemacht, die Besucherzahlen pro Turnier grob durchzuzählen und sei dabei sogar eher zurückhaltend vorgegangen, weil auch immer wieder viele Aktive mit im Publikum saßen. 7000 bis 7500 – „das kommt auf jeden Fall hin“, sagt Lüdtke und spricht von einem vollen Erfolg. „Es war weit besser als erhofft.“
Bedenken des Sportamts: Nicht ganz so euphorisch sieht man die Sache normalerweise im Sportamt, zumal es bei Veranstaltungen in einer Größenordnung wie dieser nicht selten zu Sachbeschädigungen kommt. Bei vergangenen Stadtmeisterschaften ist laut Christian Möckel immer wieder unkontrolliert auf den Gängen und im Foyer Fußball gespielt worden, wobei die Deckenlamellen und die Notbeleuchtungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Das hatten wir diesmal nicht“, spricht der Sportamtsleiter von einer erfreulichen Schadensbilanz, die außer zwei wieder zurechtzubiegenden Lamellen nichts weiter zu Tage gefördert hat. Ganz ohne eine kritische Nachbereitung wird es laut Christian Möckel trotzdem nicht gehen. „Wir sind in einer Halle mit einer Größe, die der Versammlungsstättenverordnung des Landes Bayern unterliegt. Und wenn ich beim Herren-Endspiel 2400 Besucher in der Halle habe, dann muss ich mir Gedanken machen über Ordnungspersonal, über Veranstaltungsleiter. Und da muss man mit den Vereinen besprechen, wie sie sich das in Zukunft vorstellen“, meldet der Sportamtsleiter Sicherheitsbedenken an. „Weil das oberste Ziel ist es ja, jeden sicher aus der Halle herauszubringen.“
Unschöne Szenen: Gekracht und gescheppert hat es vor allem beim Herrenturnier. Nach dem 2:1-Halbfinalssieg der Saaser gegen die SpVgg zog BSC-Torhüter Philipp Pfister den Zorn des rund 50-köpfigen Altstädter Anhangs aufgrund einer abfälligen Geste in Richtung der Fans auf sich, woraufhin zwei Getränkebecher flogen. Getroffen wurde aber nicht Pfister, sondern BSC-Stürmer Markus Walther. „Wir haben die Pampe dann halt aufgewischt – und gut war es“, sagt Martin Fraß, zumal sich auch der SpVgg-Anhang schnell wieder beruhigt hatte.
Wesentlich schlimmer aus Sicht des Sportwarts aber war ein übles Revanchefoul des Donndorfer Sturmtanks Hannes Küfner im Duell gegen den FC Eintracht Bayreuth, das eine Rudelbildung und wilde Schubsereien zur Folge hatte. Er habe dann allen Teilnehmern mit Ausschluss gedroht, sollte sich so etwas wiederholen, erinnert sich Fraß, der als Veranstaltungsleiter eine besondere Verantwortung für das Wohl der Sportler und einen reibungslosen Ablauf hatte. „Wenn da was passiert, bist du die ärmste Sau – auf gut deutsch.“
Die Dominanz der SpVgg: Mehr noch als in der Vergangenheit wurde die Turnierserie von Gelb-Schwarz geprägt. Lediglich bei den Herren (BSC Saas), bei den Damen (USC Bayreuth) und bei den F-Junioren (BSC Saas) kamen die Sieger nicht von der Jakobshöhe. Auch der Jugendendspieltag war komplett in Altstädter Hand, die Stimmung in der Halle entsprechend gespalten – hier die Anhänger der SpVgg, dort alle anderen. „Das aber werden wir nicht ändern können“, sagt Wolfgang Lüdtke, der keinen Missmut bei den Nicht-Altstädtern gespürt habe. Mit Ausnahme des Herren-Turniers. „Da ist die Stimmung schon hochgekocht, besonders nachdem die Altstädter ausgeschieden waren.“
Die Stadtmeisterschaft im Hallenfußball bricht alle Rekorde: Über 7000 Zuschauer strömen an den fünf Veranstaltungstagen in die Oberfrankenhalle.
Es sind beeindruckende Zahlen, die der Stadtsportverband bei seiner Rückschau auf die in der vergangenen Woche zu Ende gegangenen 33. Stadtmeisterschaften vorlegt: Über 7000 Zuschauer waren an den fünf Veranstaltungstagen in der Oberfrankenhalle zu Gast. „Das ist der Hammer“, sagt Martin Fraß. Der Sportwart des Stadtsportverbands ist seit 2013 in die Organisation der Turnierserie eingebunden, war auch diesmal Turnierleiter und sagt: „Das ist definitiv Rekord. Zumindest für die Zeit, in der ich dabei bin.“
Dass damit auch die Wünsche von Wolfgang Lüdtke, dem Vorsitzenden des Stadtsportverbands, „übererfüllt“ wurden, versteht sich fast von selbst. Für ihn ist der Erfolg der Veranstaltung auch ein klares Signal dahingehend, diese Traditionsveranstaltungen fortzusetzen und nur leicht zu modifizieren. So denkt man unter anderem darüber nach, das erstmals durchgeführte und mit fünf Teams besetzte Damenturnier für mehr Vereine aus dem Landkreis zu öffnen.
Die Gründe für den riesigen Ansturm, der mit 1400 Besuchern pro Tag im Schnitt sogar die Heimspiele des Eishockey-Zweitligisten Bayreuth Tigers (1392) toppt, sehen die beiden Organisatoren in der zweijährigen Corona-Pause. „Die Leute haben einfach wieder richtig Bock auf so eine Veranstaltung“, sagt Martin Fraß. Nach Ansicht des langjährigen Trainers (ehemals Sportring Bayreuth, SC Kreuz Bayreuth, BSC-Saas Bayreuth, SG Mistelbach und jetzt TSV Neudrossenfeld III), ist die Faszination für Hallenfußball riesig. „Spieler und Zuschauer lieben es halt, wenn es gescheit kracht und scheppert und an der Bande zur Sache geht.“
Die Zuschauerzahlen: Die meiste Zugkraft entfaltete erwartungsgemäß das Herren-Turnier. An die 2400 Zuschauer sahen, wie Landesliga-Schlusslicht BSC Bayreuth-Saas zum neuen Stadtmeister gekürt wurde. Ebenfalls vierstellig waren die Besucherzahlen bei der Altliga. „Locker über 1000“, sagt Fraß und berichtet von Warteschlangen an den beiden Kassen, die bis vor zum Eisstadion reichten. „Und bei den Jugendturnieren kommen wir insgesamt auf knapp 2000“, wobei der ebenfalls stark besuchte Jugendendspieltag ebenso wenig mit eingerechnet war wie das erstmals ausgerichtete Damen-Turnier. Da nur beim Herren- und beim Altliga-Turnier Eintritt verlangt wurde, beruhen die anderen Zahlen auf Schätzungen. Die seien aber durchaus seriös, versichern Fraß und Lüdtke. Man habe sich nämlich die Mühe gemacht, die Besucherzahlen pro Turnier grob durchzuzählen und sei dabei sogar eher zurückhaltend vorgegangen, weil auch immer wieder viele Aktive mit im Publikum saßen. 7000 bis 7500 – „das kommt auf jeden Fall hin“, sagt Lüdtke und spricht von einem vollen Erfolg. „Es war weit besser als erhofft.“
Bedenken des Sportamts: Nicht ganz so euphorisch sieht man die Sache normalerweise im Sportamt, zumal es bei Veranstaltungen in einer Größenordnung wie dieser nicht selten zu Sachbeschädigungen kommt. Bei vergangenen Stadtmeisterschaften ist laut Christian Möckel immer wieder unkontrolliert auf den Gängen und im Foyer Fußball gespielt worden, wobei die Deckenlamellen und die Notbeleuchtungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Das hatten wir diesmal nicht“, spricht der Sportamtsleiter von einer erfreulichen Schadensbilanz, die außer zwei wieder zurechtzubiegenden Lamellen nichts weiter zu Tage gefördert hat. Ganz ohne eine kritische Nachbereitung wird es laut Christian Möckel trotzdem nicht gehen. „Wir sind in einer Halle mit einer Größe, die der Versammlungsstättenverordnung des Landes Bayern unterliegt. Und wenn ich beim Herren-Endspiel 2400 Besucher in der Halle habe, dann muss ich mir Gedanken machen über Ordnungspersonal, über Veranstaltungsleiter. Und da muss man mit den Vereinen besprechen, wie sie sich das in Zukunft vorstellen“, meldet der Sportamtsleiter Sicherheitsbedenken an. „Weil das oberste Ziel ist es ja, jeden sicher aus der Halle herauszubringen.“
Unschöne Szenen: Gekracht und gescheppert hat es vor allem beim Herrenturnier. Nach dem 2:1-Halbfinalssieg der Saaser gegen die SpVgg zog BSC-Torhüter Philipp Pfister den Zorn des rund 50-köpfigen Altstädter Anhangs aufgrund einer abfälligen Geste in Richtung der Fans auf sich, woraufhin zwei Getränkebecher flogen. Getroffen wurde aber nicht Pfister, sondern BSC-Stürmer Markus Walther. „Wir haben die Pampe dann halt aufgewischt – und gut war es“, sagt Martin Fraß, zumal sich auch der SpVgg-Anhang schnell wieder beruhigt hatte.
Wesentlich schlimmer aus Sicht des Sportwarts aber war ein übles Revanchefoul des Donndorfer Sturmtanks Hannes Küfner im Duell gegen den FC Eintracht Bayreuth, das eine Rudelbildung und wilde Schubsereien zur Folge hatte. Er habe dann allen Teilnehmern mit Ausschluss gedroht, sollte sich so etwas wiederholen, erinnert sich Fraß, der als Veranstaltungsleiter eine besondere Verantwortung für das Wohl der Sportler und einen reibungslosen Ablauf hatte. „Wenn da was passiert, bist du die ärmste Sau – auf gut deutsch.“
Die Dominanz der SpVgg: Mehr noch als in der Vergangenheit wurde die Turnierserie von Gelb-Schwarz geprägt. Lediglich bei den Herren (BSC Saas), bei den Damen (USC Bayreuth) und bei den F-Junioren (BSC Saas) kamen die Sieger nicht von der Jakobshöhe. Auch der Jugendendspieltag war komplett in Altstädter Hand, die Stimmung in der Halle entsprechend gespalten – hier die Anhänger der SpVgg, dort alle anderen. „Das aber werden wir nicht ändern können“, sagt Wolfgang Lüdtke, der keinen Missmut bei den Nicht-Altstädtern gespürt habe. Mit Ausnahme des Herren-Turniers. „Da ist die Stimmung schon hochgekocht, besonders nachdem die Altstädter ausgeschieden waren.“
Kurier, Mittwoch 11.1.2023
BayreuthEs sind beeindruckende Zahlen, die der Stadtsportverband bei seiner Rückschau auf die in der vergangenen Woche zu Ende gegangenen 33. Stadtmeisterschaften vorlegt: Über 7000 Zuschauer waren an den fünf Veranstaltungstagen in der Oberfrankenhalle zu Gast. „Das ist der Hammer“, sagt Martin Fraß. Der Sportwart des Stadtsportverbands ist seit 2013 in die Organisation der Turnierserie eingebunden, war auch diesmal Turnierleiter und sagt: „Das ist definitiv Rekord. Zumindest für die Zeit, in der ich dabei bin.“
Dass damit auch die Wünsche von Wolfgang Lüdtke, dem Vorsitzenden des Stadtsportverbands, „übererfüllt“ wurden, versteht sich fast von selbst. Für ihn ist der Erfolg der Veranstaltung auch ein klares Signal dahingehend, diese Traditionsveranstaltungen fortzusetzen und nur leicht zu modifizieren. So denkt man unter anderem darüber nach, das erstmals durchgeführte und mit fünf Teams besetzte Damenturnier für mehr Vereine aus dem Landkreis zu öffnen.
Die Gründe für den riesigen Ansturm, der mit 1400 Besuchern pro Tag im Schnitt sogar die Heimspiele des Eishockey-Zweitligisten Bayreuth Tigers (1392) toppt, sehen die beiden Organisatoren in der zweijährigen Corona-Pause. „Die Leute haben einfach wieder richtig Bock auf so eine Veranstaltung“, sagt Martin Fraß. Nach Ansicht des langjährigen Trainers (ehemals Sportring Bayreuth, SC Kreuz Bayreuth, BSC-Saas Bayreuth, SG Mistelbach und jetzt TSV Neudrossenfeld III), ist die Faszination für Hallenfußball riesig. „Spieler und Zuschauer lieben es halt, wenn es gescheit kracht und scheppert und an der Bande zur Sache geht.“
Die Zuschauerzahlen: Die meiste Zugkraft entfaltete erwartungsgemäß das Herren-Turnier. An die 2400 Zuschauer sahen, wie Landesliga-Schlusslicht BSC Bayreuth-Saas zum neuen Stadtmeister gekürt wurde. Ebenfalls vierstellig waren die Besucherzahlen bei der Altliga. „Locker über 1000“, sagt Fraß und berichtet von Warteschlangen an den beiden Kassen, die bis vor zum Eisstadion reichten. „Und bei den Jugendturnieren kommen wir insgesamt auf knapp 2000“, wobei der ebenfalls stark besuchte Jugendendspieltag ebenso wenig mit eingerechnet war wie das erstmals ausgerichtete Damen-Turnier. Da nur beim Herren- und beim Altliga-Turnier Eintritt verlangt wurde, beruhen die anderen Zahlen auf Schätzungen. Die seien aber durchaus seriös, versichern Fraß und Lüdtke. Man habe sich nämlich die Mühe gemacht, die Besucherzahlen pro Turnier grob durchzuzählen und sei dabei sogar eher zurückhaltend vorgegangen, weil auch immer wieder viele Aktive mit im Publikum saßen. 7000 bis 7500 – „das kommt auf jeden Fall hin“, sagt Lüdtke und spricht von einem vollen Erfolg. „Es war weit besser als erhofft.“
Bedenken des Sportamts: Nicht ganz so euphorisch sieht man die Sache normalerweise im Sportamt, zumal es bei Veranstaltungen in einer Größenordnung wie dieser nicht selten zu Sachbeschädigungen kommt. Bei vergangenen Stadtmeisterschaften ist laut Christian Möckel immer wieder unkontrolliert auf den Gängen und im Foyer Fußball gespielt worden, wobei die Deckenlamellen und die Notbeleuchtungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Das hatten wir diesmal nicht“, spricht der Sportamtsleiter von einer erfreulichen Schadensbilanz, die außer zwei wieder zurechtzubiegenden Lamellen nichts weiter zu Tage gefördert hat. Ganz ohne eine kritische Nachbereitung wird es laut Christian Möckel trotzdem nicht gehen. „Wir sind in einer Halle mit einer Größe, die der Versammlungsstättenverordnung des Landes Bayern unterliegt. Und wenn ich beim Herren-Endspiel 2400 Besucher in der Halle habe, dann muss ich mir Gedanken machen über Ordnungspersonal, über Veranstaltungsleiter. Und da muss man mit den Vereinen besprechen, wie sie sich das in Zukunft vorstellen“, meldet der Sportamtsleiter Sicherheitsbedenken an. „Weil das oberste Ziel ist es ja, jeden sicher aus der Halle herauszubringen.“
Unschöne Szenen: Gekracht und gescheppert hat es vor allem beim Herrenturnier. Nach dem 2:1-Halbfinalssieg der Saaser gegen die SpVgg zog BSC-Torhüter Philipp Pfister den Zorn des rund 50-köpfigen Altstädter Anhangs aufgrund einer abfälligen Geste in Richtung der Fans auf sich, woraufhin zwei Getränkebecher flogen. Getroffen wurde aber nicht Pfister, sondern BSC-Stürmer Markus Walther. „Wir haben die Pampe dann halt aufgewischt – und gut war es“, sagt Martin Fraß, zumal sich auch der SpVgg-Anhang schnell wieder beruhigt hatte.
Wesentlich schlimmer aus Sicht des Sportwarts aber war ein übles Revanchefoul des Donndorfer Sturmtanks Hannes Küfner im Duell gegen den FC Eintracht Bayreuth, das eine Rudelbildung und wilde Schubsereien zur Folge hatte. Er habe dann allen Teilnehmern mit Ausschluss gedroht, sollte sich so etwas wiederholen, erinnert sich Fraß, der als Veranstaltungsleiter eine besondere Verantwortung für das Wohl der Sportler und einen reibungslosen Ablauf hatte. „Wenn da was passiert, bist du die ärmste Sau – auf gut deutsch.“
Die Dominanz der SpVgg: Mehr noch als in der Vergangenheit wurde die Turnierserie von Gelb-Schwarz geprägt. Lediglich bei den Herren (BSC Saas), bei den Damen (USC Bayreuth) und bei den F-Junioren (BSC Saas) kamen die Sieger nicht von der Jakobshöhe. Auch der Jugendendspieltag war komplett in Altstädter Hand, die Stimmung in der Halle entsprechend gespalten – hier die Anhänger der SpVgg, dort alle anderen. „Das aber werden wir nicht ändern können“, sagt Wolfgang Lüdtke, der keinen Missmut bei den Nicht-Altstädtern gespürt habe. Mit Ausnahme des Herren-Turniers. „Da ist die Stimmung schon hochgekocht, besonders nachdem die Altstädter ausgeschieden waren.“
BayreuthEs sind beeindruckende Zahlen, die der Stadtsportverband bei seiner Rückschau auf die in der vergangenen Woche zu Ende gegangenen 33. Stadtmeisterschaften vorlegt: Über 7000 Zuschauer waren an den fünf Veranstaltungstagen in der Oberfrankenhalle zu Gast. „Das ist der Hammer“, sagt Martin Fraß. Der Sportwart des Stadtsportverbands ist seit 2013 in die Organisation der Turnierserie eingebunden, war auch diesmal Turnierleiter und sagt: „Das ist definitiv Rekord. Zumindest für die Zeit, in der ich dabei bin.“
Dass damit auch die Wünsche von Wolfgang Lüdtke, dem Vorsitzenden des Stadtsportverbands, „übererfüllt“ wurden, versteht sich fast von selbst. Für ihn ist der Erfolg der Veranstaltung auch ein klares Signal dahingehend, diese Traditionsveranstaltungen fortzusetzen und nur leicht zu modifizieren. So denkt man unter anderem darüber nach, das erstmals durchgeführte und mit fünf Teams besetzte Damenturnier für mehr Vereine aus dem Landkreis zu öffnen.
Die Gründe für den riesigen Ansturm, der mit 1400 Besuchern pro Tag im Schnitt sogar die Heimspiele des Eishockey-Zweitligisten Bayreuth Tigers (1392) toppt, sehen die beiden Organisatoren in der zweijährigen Corona-Pause. „Die Leute haben einfach wieder richtig Bock auf so eine Veranstaltung“, sagt Martin Fraß. Nach Ansicht des langjährigen Trainers (ehemals Sportring Bayreuth, SC Kreuz Bayreuth, BSC-Saas Bayreuth, SG Mistelbach und jetzt TSV Neudrossenfeld III), ist die Faszination für Hallenfußball riesig. „Spieler und Zuschauer lieben es halt, wenn es gescheit kracht und scheppert und an der Bande zur Sache geht.“
Die Zuschauerzahlen: Die meiste Zugkraft entfaltete erwartungsgemäß das Herren-Turnier. An die 2400 Zuschauer sahen, wie Landesliga-Schlusslicht BSC Bayreuth-Saas zum neuen Stadtmeister gekürt wurde. Ebenfalls vierstellig waren die Besucherzahlen bei der Altliga. „Locker über 1000“, sagt Fraß und berichtet von Warteschlangen an den beiden Kassen, die bis vor zum Eisstadion reichten. „Und bei den Jugendturnieren kommen wir insgesamt auf knapp 2000“, wobei der ebenfalls stark besuchte Jugendendspieltag ebenso wenig mit eingerechnet war wie das erstmals ausgerichtete Damen-Turnier. Da nur beim Herren- und beim Altliga-Turnier Eintritt verlangt wurde, beruhen die anderen Zahlen auf Schätzungen. Die seien aber durchaus seriös, versichern Fraß und Lüdtke. Man habe sich nämlich die Mühe gemacht, die Besucherzahlen pro Turnier grob durchzuzählen und sei dabei sogar eher zurückhaltend vorgegangen, weil auch immer wieder viele Aktive mit im Publikum saßen. 7000 bis 7500 – „das kommt auf jeden Fall hin“, sagt Lüdtke und spricht von einem vollen Erfolg. „Es war weit besser als erhofft.“
Bedenken des Sportamts: Nicht ganz so euphorisch sieht man die Sache normalerweise im Sportamt, zumal es bei Veranstaltungen in einer Größenordnung wie dieser nicht selten zu Sachbeschädigungen kommt. Bei vergangenen Stadtmeisterschaften ist laut Christian Möckel immer wieder unkontrolliert auf den Gängen und im Foyer Fußball gespielt worden, wobei die Deckenlamellen und die Notbeleuchtungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Das hatten wir diesmal nicht“, spricht der Sportamtsleiter von einer erfreulichen Schadensbilanz, die außer zwei wieder zurechtzubiegenden Lamellen nichts weiter zu Tage gefördert hat. Ganz ohne eine kritische Nachbereitung wird es laut Christian Möckel trotzdem nicht gehen. „Wir sind in einer Halle mit einer Größe, die der Versammlungsstättenverordnung des Landes Bayern unterliegt. Und wenn ich beim Herren-Endspiel 2400 Besucher in der Halle habe, dann muss ich mir Gedanken machen über Ordnungspersonal, über Veranstaltungsleiter. Und da muss man mit den Vereinen besprechen, wie sie sich das in Zukunft vorstellen“, meldet der Sportamtsleiter Sicherheitsbedenken an. „Weil das oberste Ziel ist es ja, jeden sicher aus der Halle herauszubringen.“
Unschöne Szenen: Gekracht und gescheppert hat es vor allem beim Herrenturnier. Nach dem 2:1-Halbfinalssieg der Saaser gegen die SpVgg zog BSC-Torhüter Philipp Pfister den Zorn des rund 50-köpfigen Altstädter Anhangs aufgrund einer abfälligen Geste in Richtung der Fans auf sich, woraufhin zwei Getränkebecher flogen. Getroffen wurde aber nicht Pfister, sondern BSC-Stürmer Markus Walther. „Wir haben die Pampe dann halt aufgewischt – und gut war es“, sagt Martin Fraß, zumal sich auch der SpVgg-Anhang schnell wieder beruhigt hatte.
Wesentlich schlimmer aus Sicht des Sportwarts aber war ein übles Revanchefoul des Donndorfer Sturmtanks Hannes Küfner im Duell gegen den FC Eintracht Bayreuth, das eine Rudelbildung und wilde Schubsereien zur Folge hatte. Er habe dann allen Teilnehmern mit Ausschluss gedroht, sollte sich so etwas wiederholen, erinnert sich Fraß, der als Veranstaltungsleiter eine besondere Verantwortung für das Wohl der Sportler und einen reibungslosen Ablauf hatte. „Wenn da was passiert, bist du die ärmste Sau – auf gut deutsch.“
Die Dominanz der SpVgg: Mehr noch als in der Vergangenheit wurde die Turnierserie von Gelb-Schwarz geprägt. Lediglich bei den Herren (BSC Saas), bei den Damen (USC Bayreuth) und bei den F-Junioren (BSC Saas) kamen die Sieger nicht von der Jakobshöhe. Auch der Jugendendspieltag war komplett in Altstädter Hand, die Stimmung in der Halle entsprechend gespalten – hier die Anhänger der SpVgg, dort alle anderen. „Das aber werden wir nicht ändern können“, sagt Wolfgang Lüdtke, der keinen Missmut bei den Nicht-Altstädtern gespürt habe. Mit Ausnahme des Herren-Turniers. „Da ist die Stimmung schon hochgekocht, besonders nachdem die Altstädter ausgeschieden waren.“
BayreuthEs sind beeindruckende Zahlen, die der Stadtsportverband bei seiner Rückschau auf die in der vergangenen Woche zu Ende gegangenen 33. Stadtmeisterschaften vorlegt: Über 7000 Zuschauer waren an den fünf Veranstaltungstagen in der Oberfrankenhalle zu Gast. „Das ist der Hammer“, sagt Martin Fraß. Der Sportwart des Stadtsportverbands ist seit 2013 in die Organisation der Turnierserie eingebunden, war auch diesmal Turnierleiter und sagt: „Das ist definitiv Rekord. Zumindest für die Zeit, in der ich dabei bin.“
Dass damit auch die Wünsche von Wolfgang Lüdtke, dem Vorsitzenden des Stadtsportverbands, „übererfüllt“ wurden, versteht sich fast von selbst. Für ihn ist der Erfolg der Veranstaltung auch ein klares Signal dahingehend, diese Traditionsveranstaltungen fortzusetzen und nur leicht zu modifizieren. So denkt man unter anderem darüber nach, das erstmals durchgeführte und mit fünf Teams besetzte Damenturnier für mehr Vereine aus dem Landkreis zu öffnen.
Die Gründe für den riesigen Ansturm, der mit 1400 Besuchern pro Tag im Schnitt sogar die Heimspiele des Eishockey-Zweitligisten Bayreuth Tigers (1392) toppt, sehen die beiden Organisatoren in der zweijährigen Corona-Pause. „Die Leute haben einfach wieder richtig Bock auf so eine Veranstaltung“, sagt Martin Fraß. Nach Ansicht des langjährigen Trainers (ehemals Sportring Bayreuth, SC Kreuz Bayreuth, BSC-Saas Bayreuth, SG Mistelbach und jetzt TSV Neudrossenfeld III), ist die Faszination für Hallenfußball riesig. „Spieler und Zuschauer lieben es halt, wenn es gescheit kracht und scheppert und an der Bande zur Sache geht.“
Die Zuschauerzahlen: Die meiste Zugkraft entfaltete erwartungsgemäß das Herren-Turnier. An die 2400 Zuschauer sahen, wie Landesliga-Schlusslicht BSC Bayreuth-Saas zum neuen Stadtmeister gekürt wurde. Ebenfalls vierstellig waren die Besucherzahlen bei der Altliga. „Locker über 1000“, sagt Fraß und berichtet von Warteschlangen an den beiden Kassen, die bis vor zum Eisstadion reichten. „Und bei den Jugendturnieren kommen wir insgesamt auf knapp 2000“, wobei der ebenfalls stark besuchte Jugendendspieltag ebenso wenig mit eingerechnet war wie das erstmals ausgerichtete Damen-Turnier. Da nur beim Herren- und beim Altliga-Turnier Eintritt verlangt wurde, beruhen die anderen Zahlen auf Schätzungen. Die seien aber durchaus seriös, versichern Fraß und Lüdtke. Man habe sich nämlich die Mühe gemacht, die Besucherzahlen pro Turnier grob durchzuzählen und sei dabei sogar eher zurückhaltend vorgegangen, weil auch immer wieder viele Aktive mit im Publikum saßen. 7000 bis 7500 – „das kommt auf jeden Fall hin“, sagt Lüdtke und spricht von einem vollen Erfolg. „Es war weit besser als erhofft.“
Bedenken des Sportamts: Nicht ganz so euphorisch sieht man die Sache normalerweise im Sportamt, zumal es bei Veranstaltungen in einer Größenordnung wie dieser nicht selten zu Sachbeschädigungen kommt. Bei vergangenen Stadtmeisterschaften ist laut Christian Möckel immer wieder unkontrolliert auf den Gängen und im Foyer Fußball gespielt worden, wobei die Deckenlamellen und die Notbeleuchtungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Das hatten wir diesmal nicht“, spricht der Sportamtsleiter von einer erfreulichen Schadensbilanz, die außer zwei wieder zurechtzubiegenden Lamellen nichts weiter zu Tage gefördert hat. Ganz ohne eine kritische Nachbereitung wird es laut Christian Möckel trotzdem nicht gehen. „Wir sind in einer Halle mit einer Größe, die der Versammlungsstättenverordnung des Landes Bayern unterliegt. Und wenn ich beim Herren-Endspiel 2400 Besucher in der Halle habe, dann muss ich mir Gedanken machen über Ordnungspersonal, über Veranstaltungsleiter. Und da muss man mit den Vereinen besprechen, wie sie sich das in Zukunft vorstellen“, meldet der Sportamtsleiter Sicherheitsbedenken an. „Weil das oberste Ziel ist es ja, jeden sicher aus der Halle herauszubringen.“
Unschöne Szenen: Gekracht und gescheppert hat es vor allem beim Herrenturnier. Nach dem 2:1-Halbfinalssieg der Saaser gegen die SpVgg zog BSC-Torhüter Philipp Pfister den Zorn des rund 50-köpfigen Altstädter Anhangs aufgrund einer abfälligen Geste in Richtung der Fans auf sich, woraufhin zwei Getränkebecher flogen. Getroffen wurde aber nicht Pfister, sondern BSC-Stürmer Markus Walther. „Wir haben die Pampe dann halt aufgewischt – und gut war es“, sagt Martin Fraß, zumal sich auch der SpVgg-Anhang schnell wieder beruhigt hatte.
Wesentlich schlimmer aus Sicht des Sportwarts aber war ein übles Revanchefoul des Donndorfer Sturmtanks Hannes Küfner im Duell gegen den FC Eintracht Bayreuth, das eine Rudelbildung und wilde Schubsereien zur Folge hatte. Er habe dann allen Teilnehmern mit Ausschluss gedroht, sollte sich so etwas wiederholen, erinnert sich Fraß, der als Veranstaltungsleiter eine besondere Verantwortung für das Wohl der Sportler und einen reibungslosen Ablauf hatte. „Wenn da was passiert, bist du die ärmste Sau – auf gut deutsch.“
Die Dominanz der SpVgg: Mehr noch als in der Vergangenheit wurde die Turnierserie von Gelb-Schwarz geprägt. Lediglich bei den Herren (BSC Saas), bei den Damen (USC Bayreuth) und bei den F-Junioren (BSC Saas) kamen die Sieger nicht von der Jakobshöhe. Auch der Jugendendspieltag war komplett in Altstädter Hand, die Stimmung in der Halle entsprechend gespalten – hier die Anhänger der SpVgg, dort alle anderen. „Das aber werden wir nicht ändern können“, sagt Wolfgang Lüdtke, der keinen Missmut bei den Nicht-Altstädtern gespürt habe. Mit Ausnahme des Herren-Turniers. „Da ist die Stimmung schon hochgekocht, besonders nachdem die Altstädter ausgeschieden waren.“
Stadtmeisterschaft vor dem Comeback
Vom 2. bis zum 6. Januar soll in der Oberfrankenhalle wieder Hallenfußball geboten werden.
Die bislang letzte Bayreuther Stadtmeisterschaft im Hallenfußball fand im Januar 2020 statt und musste daraufhin zweimal wegen Corona abgesagt werden. Jetzt stehen die Chancen gut, dass die Veranstaltung wieder durchgeführt wird. Beim Runden Tisch des Stadtsportverbands mit den Vereinen am Dienstagabend im BSV-Sportheim legten die Teilnehmer auch einige Neuerungen fest und losten das Herrenturnier aus.
Bis auf den ASV Laineck und die SpVgg Bayreuth folgten alle Bayreuther Vereine mit einer Fußballabteilung dem Aufruf des Veranstalters, und für den Universitätssportverein, der erstmals mit einer eigenständigen Mannschaft antreten wird, dürfte es sogar ein Novum geben. Vor mehreren Jahren hatten die Kicker vom Campus in einer Spielgemeinschaft mit dem damaligen Post-SV aber bereits am Turnier teilgenommen.
Die Stadtmeisterschaft findet vom 2. bis zum 6. Januar in der Oberfrankenhalle statt. Das ist ein Tag weniger für die Turnierserie als in den vergangenen Jahren, weil am darauffolgenden Wochenende ein Heimspiel der Basketballer von Medi Bayreuth anberaumt ist. Nichtsdestotrotz soll – sofern möglich – auch ein Frauenturnier stattfinden, für das der FC Eintracht Bayreuth bereits spontan zugesagt hat. Außerdem wurde der Vorschlag von Martin Scholti (BSC Saas) dankbar aufgenommen, die Stadtmeister im Jugendbereich schon beim jeweiligen Turnier und nicht erst am Endspieltag zu ermitteln. Das Kräftemessen mit den Landkreissiegern wird es aber weiter geben. Neu ist auch, dass pro Verein im Nachwuchsbereich maximal zwei Mannschaften in jeder Altersklasse gemeldet werden können.
Übersicht der Turniere und Ausrichter:
Montag, 2. Januar 2023
10-14:30 Uhr E-Junioren, Ausrichter SpVgg Bayreuth
15-18 Uhr F-Junioren, Ausrichter SpVgg Bayreuth
19-21 Uhr A-Junioren, FSV Bayreuth
Dienstag, 3. Januar 2023
11-15 Uhr D-Junioren, Ausrichter Sportring Bayreuth
18-21 Uhr Frauen, Ausrichter TSV St. Johannis
Mittwoch, 4. Januar 2023
10-15 Uhr C-Junioren, Ausrichter TSV St. Johannis
16-19 Uhr B-Junioren, Ausrichter FC Eintracht Bayreuth
Donnerstag, 5. Januar 2023
17-21:30 Uhr Herren, Ausrichter Sportring Bayreuth
Freitag, 6. Januar 2023
9:30-12:30 Uhr Endspieltag, Ausrichter ASV Oberpreuschwitz
13- 18:30 Uhr Altliga, Ausrichter 1.FC Bayreuth
Mitgliederversammlung 2022
Zwei neue Mitglieder im Stadsportverband
Der Breitensportverein e.V. und das Forum traditionelle Kampfkunst sind mit Zweidrittelmehrheit als Neulinge aufgenommen worden. Sie gehören nun zu den 74 Mitgliedsvereinen des Stadtsportverbandes Bayreuth.
Ohne Diskussion ging es nicht über die Bühne. Beim Breitensportverein war es der zweite Anlauf. Damals überwogen die Bedenken, dass der Verein, der sich aus dem Eishokey Team "Icescrappers" entwickelt hat, sich Eiszeiten verschaffen möchte. Der 2. Vorsitzende Jörn Daiker betonte bei der Vorstellung, das der Breitensportvereion an größere Bandbreite an Aktivitäten anbiete, von der Skigymnastik über Fußball, Laufen und Wandern bis zum Standup-Paddeln. Beim Forum trad. Kampfkunst lief die Aufnahme reibungslos. Der Geschäftsführer Herbert Guth unterstrich ganz klar, dass mit einer Neuaufnahme keinegswegs gleich ein Anspruch auf Nutzung der Sportanlagen verbunden ist.
Die Neuwahlen verliefen reibungslos. Einstimmig wurde der Vorstand fürweitere drei Jahre wieder gewählt. Neu als Revisorin wurde Frau Dinah Kretschmer vom Verein Taikyoku gewählt.
Bayreuther Fußballvereine sagen Hallen-Stadtmeisterschaften 2022 erneut ab
Es wird auch zu Beginn des neuen Jahres nichts mit der 33. Auflage der Fußball-Stadtmeisterschaft. Der Budenzauber in der Oberfrankenhalle mit rund 80 Teams und Hunderten von Zuschauern, der schon im vergangenen Jahr Corona-bedingt abgesagt worden war, wird erneut gestrichen. Dafür votierten die Vertreter der Bayreuther Fußballvereine beim Runden Tisch des Stadtsportverbands im Saaser Sportheim.
Das Votum fiel so aus, wie man es vor dem Hintergrund der diffusen Lage, der unsicheren Perspektive und der großen Sorgen um das Wohl der Sportler und Zuschauer auch erwarten durfte. Somit war das erneute Nein zu der beliebten Traditionsveranstaltung keine Überraschung, überraschend war bestenfalls die große Geschlossenheit. Es gab keinerlei Für, sondern ausschließlich Wider. „Stadtmeisterschaft? Nicht mit uns“, lautete die einhellige Meinung.
Wolfgang Lüdtke, der Vorsitzende des Stadtsportverbands, fasste die Wortmeldungen seiner Vereine treffend zusammen, indem er sagte: „Uns allen blutet das Herz, aber aus Vernunftgründen stellen wir die Veranstaltung noch einmal zurück.“ Davor hatte unter anderen Henrik Schödel, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der SpVgg Bayreuth, seine Überlegungen öffentlich gemacht, alle Hallentrainingseinheiten seiner Mannschaften mit Blick auf die sich verschärfende Lage abzusagen. Die Wahrscheinlichkeit, ein eigenes, sehr gut besetztes Hallenturnier durchführen zu können, taxierte Schödel auf „bestenfalls rund ein Prozent“. Die Bereitschaft, seine Spieler zu Jahresbeginn in die Oberfrankenhalle zu entsenden, um Pokale zu holen und Titel zu verteidigen, lag in ähnlich niedrigem Prozentbereich.
Halil Tasdelen sagte, die Stadtmeisterschaft durchzuziehen, sei „hirnrissig, schwachsinnig und gefährlich“. Der Vorsitzende des TFC Bayreuth hätte gar nicht so deutlich werden müssen, die Vereinsvertreter wären ohnehin gefolgt. Sie rannten mit ihrem Bekenntnis auch bei Christian Möckel offene Türen ein. Der Sportamtsleiter hatte eingangs anschaulich gemacht, wie kompliziert, ja regelrecht undurchsichtig die Lage jetzt schon ist. Mit Blick auf die Kinder- und Jugend-Turniere machte er deutlich, dass aktuell die schulpflichtigen, nicht geimpften Kinder ab zwölf Jahren nur dann in einer Sporthalle anwesend sein dürften, wenn sie selbst Sport trieben. Sobald sie ihr Turnier beendet hätten, müssten sie die Halle verlassen, sie könnten ihren Geschwistern in anderen Altersklassen also gar nicht zuschauen. Der familiäre Charakter der Stadtmeisterschaften wäre damit ad absurdum geführt. Wie der Sportamtsleiter weiter erklärte, dürften beispielsweise auch bei Heimspielen des Bundesligisten Medi Bayreuth ab sofort nicht geimpfte Kinder ab zwölf Jahren nicht mehr zuschauen.
Stadtmeisterschaft im Freien angedacht
Die Bayreuther Fußballvereine mussten zwar schweren Herzens absagen, sie suchten aber auch nach Alternativen. Auf breite Zustimmung stieß ein Vorschlag von Kreisspielleiter Manfred Neumeister, die Stadtmeisterschaft im Frühjahr oder Sommer im Freien und auf Kleinspielfeldern über die Bühne zu bringen. Und zwar nicht an einem zentralen Ort, wie Henrik Schödel einwarf, sondern verteilt auf möglichst vielen Bayreuther Fußballplätzen. Diese Idee will man weiter verfolgen.
Weit mehr als eine Idee ist die Altliga-Stadtmeisterschaft. Nachdem die Premierenveranstaltung im vergangenen Sommer beim Sportring Bayreuth ein solch großer Erfolg war, schlug Peter Zeitler, der zweite Vorsitzende des Stadtsportverbands, vor, daraus eine Institution werden zu lassen. Die Meinung der Anwesenden entsprach dem Credo des Abends: Zeitlers Vorschlag wurde ohne Widerworte akzeptiert.
Mitgliederversammlung 2021.
Das Spiel der Könige ist zurück
Schachclub Bayreuth einstimmig in den Stadtsportverband aufgenommen / Dagegen bleibt die Tür für den Breitensportclub zu
Wenn das stimmt, was der ehemalige russische Großmeister Anatoli Karpov einst über seine Passion gesagt hat, dass nämlich Schach alles ist – Kunst, Wissenschaft und Sport –, dann ist es höchste Zeit geworden, dass das Spiel der Könige nun offiziell nach Bayreuth zurückgekehrt ist. Der neu gegründete Schachclub Bayreuth, Nachfolger des Schachclubs Waischenfeld, ist bei der Jahresversammlung des Stadtsportverbands offiziell in den Kreis der Bayreuther Sportfamilie aufgenommen worden. Er ist Mitglied Nummer 74. Mit allen Stimmen der 35 anwesenden, stimmberechtigten Vertreter der Bayreuther Vereine wurde dem Schachclub mit seinen aktuell 34 Mitgliedern und seinen zwei im Ligabetrieb stehenden Teams (A- und B-Klasse) die Türe geöffnet. Es ist das Ende einer rund 15-jährigen Durststrecke, denn letztmals wurde bei der Bayreuther Turnerschaft Mitte der 2000er Jahre organisiert Schach gespielt. Davor hatte auch die Firma Grundig eine sehr aktive Betriebssportgemeinschaft.
Der Schachclub und sein Vereinsmitglieder treffen sich immer freitags im Cafe der Stadtmission in der Sophienstraße.
Während die Aufnahme des Schachclubs in den Stadtsportverband reine Formsache war, biss sich der Breitensportclub Bayreuth die Zähne aus. 39 Mitglieder zählt der im Februar 2020 von Eishockey-Enthusiasten gegründete Verein. Wie Vorsitzender Stefan Mertel aber deutlich machte, sei Eishockey längst nicht mehr das zentrale Thema seines Vereins. Angeboten werde, was die Mitglieder wünschten, aktuell stünden Wandern und Biketouren hoch im Kurs. Der Leistungsgedanke spiele überhaupt keine Rolle. Einen Anspruch auf Hallen- oder Eiszeiten erhebe man nicht. „Wir wollen nur Restzeiten, die würden wir gerne nutzen“, sagte Mertel und versprach mehrmals: „Wir wollen niemandem etwas wegnehmen.“
Die Mitglieder blieben skeptisch. Sie sagten es nicht in dieser Deutlichkeit, aber sie befürchteten, dass der Breitensportclub zumindest in Zukunft einmal Ansprüche auf die schon jetzt knapp bemessenen Nutzungszeiten erheben wird. Als legitimes Mitglied im Stadtsportverband hätte er das Recht auf kostenlose Nutzung der Bayreuther Sportstätten. Letztlich scheiterte der Aufnahmeantrag Mertels an der geforderten Zwei-Drittel-Mehrheit. 18 Ja-Stimmen waren zu wenig.
INFO: Finden die Hallenfußball-Stadtmeisterschaften statt oder nicht? Diese Frage sollen die städtischen Fußballvereine bei einem Runden Tisch am 11. November im Sportheim des BSC Bayreuth-Saas klären. Nach dem Ausfall im vergangenen Jahr steht die beliebte Veranstaltung, an der rund 90 Jugend- und Erwachsenen-Mannschaften teilnehmen, erneut auf der Kippe.
Vorankündigung:
Die Jahreshauptversammlung 2021 des Stadtsportverbandes Bayreuth findet am Donnerstag, 28.10.2021, 19:00 Uhr, in der Sudpfanne statt.
Die offizielle Einladung der Mitgliedsvereine wird in der ersten Oktoberwoche 2021 versandt.
Neu: Stadtsportverband startet Aktion "Krisenmanager" Siehe Button Aktion "Krisenmanager".
Ein Leben im Zeichen des Sports
Trauer in Bayreuth. Mitte der Woche ist mit Manfred Kreitmeier, der ehemalige Leiter des Sportamtes im Alter von 84 Jahren verstorben. Der studierte Pädagoge und begeisterte Schwimmer war in der Wagnerstadt einer der Wegbereiter des Sportparks und ein großer Förderer der Fußball-Hallenstadtmeisterschaft.
Manfred Kreitmeier darf als Vater des modernen Sports in Bayreuth bezeichnet werden. Anfang der 60iger Jahre war er zunächst als einer der ersten Sportlehrer an verschiedenen Bayreuther Schulen tätig, bevor er 1967 das neuerrichtete städtische Sportamt aufbaute. Aber schon wenige Jahre später musste er seine Tätigkeit als Sportamtsleiter unterbrechen, weil er als Organisator der Olympischen Spiele nach München berufen wurde. In der Vorbereitung der Spiele war er für mehrere Sportarten (Schwimmen, Judo) zuständig, bei den Wettkämpfen selbst leitete er als Sportstättendirektor der olympischen Schwimmhalle den dortigen Schwimmwettkampf. Dieses Weltereignis prägte auch sein späteres Wirken in Bayreuth, als er nach Ende der Spiele wieder sein Amt in Bayreuth weiterführte. Ehrenamtlich wurde Kreitmeier tätig als Präsident des Bayerischen und des Deutschen Schwimmverbandes und als Bezirksvorsitzender des Bayerischen Landessportverbandes. In seine Zeit als Sportamtsleiter in Bayreuth fielen wichtige Entscheidungen, die alle seinen Stempel trugen und den Ruf seiner Wahlheimat als Sportstadt beförderten.
Von 2001 bis 2008 war er Vorsitzender des Stadtsportverbandes Bayreuth und hatte in dieser Zeit maßgeblichen Anteil an der Aufwärtsentwicklung der Sportstadt Bayreuth. Seit 2009 war er Ehrenvorsitzender des Stadtsportverbandes.
Wir werden ihn stets in guter Erinnerung und sein Werk in lebendiger Erinnerung halten.
Wolfgang Lüdtke
1. Vorsitzender
Information zur Mitgliederversammlung 2020
Nachdem wegen der Corona Pandemie die für Herbst geplante Mitgliederversammlung nicht durchgeführt werden konnte, wurden die Beschlussfassungen im Umlaufverfahren durchgeführt.
"Durch die Verabschiedung des „Gesetzes zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht“ vom 27. März 2020 sind nun in diesem Jahr gemäß Artikel 2 § 5 (3) auch schriftliche Beschlussfassungen ohne Mitgliederversammlung im Umlaufverfahren vorgesehen.
Hierzu müssen alle stimmberechtigten Mitglieder beteiligt werden, es muss ein Termin, bis zu dem abgestimmt wird, gesetzt werden und es müssen mindestens die Hälfte der stimmberechtigten Mitglieder ihre Stimme abgeben.“
Alle Mitgliedsvereine sind angeschrieben worden, der Geschäftsbericht, der Revisionsbericht und das Protokoll der Mitgliederversammlung 2019 wurde als Anlage versandt.
Rückantwort wurde zum 15.02.2021 erwartet.
Für die Entlastung der Vorstandschaft haben 40 , von 73 angeschriebenen Vereinen geantwortet und positiv für die Entlastung gestimmt.
Damit ist dem Vorstand des Stadtsportverbandes Entlastung erteilt.
Die Vorstandschaft bedankt sich bei seinen Mitgliedsvereinen für das ausgesprochene Vertrauen.
Bayreuth, 9. Februar 2021
Mentor des Sports 21.12.2020
Exoten der Turnerschaft an der Spitze
Die Jury für den „Mentor des Sports“ mit den Urkunden für die Preisträger. Das Foto zeigt (von links) den Vorsitzenden des Bayreuther Stadtsportverbands, Wolfgang Lüdtke, mit der Urkunde für den Golfclub Bayreuth als dritten Platz, Susanne Tittlbach mit der Urkunde für die Bayreuther Turnerschaft für den ersten Platz und den Geschäftsführer der Verlagsgruppe HCSB, Serge Schäfers, mit der Urkunde für den Athletik Club Bayreuth, der den zweiten Platz erhielt. Foto: Ralf Münch
Den Löwenanteil der 6000 Euro, die im Wettbewerb „Mentor des Sports“ vergeben wurden, sicherte sich die Bayreuther Turnerschaft. Die Jury war vom Angebot der Jedermänner begeistert.
Bayreuth - Der Wettbewerb „Mentor des Sports“, ist eine Auszeichnung für Bayreuther Sportvereine, die besonderes gesellschaftliches und soziales Engagement zeigen. Der Wettbewerb fand in diesem Jahr unter ebenso ungewohnten Bedingungen statt wie die Siegerehrung, die nun ohne persönlichen Kontakt durchgeführt werden muss. Es war jedoch der dringende Wunsch der drei Initiatoren Sparkasse Bayreuth, Nordbayerischer Kurier und Stadtsportverband, dass die Gewinner ihre Geldpreise noch in diesem Jahr erhalten, da finanzielle Unterstützung gerade jetzt so wichtig für unsere Sportvereine ist.
Das Preisgeld für den „Mentor des Sports 2020“ stellen die Sparkasse Bayreuth mit 4000 Euro sowie der Stadtsportverband Bayreuth mit 2000 Euro bereit.
Alle Bewerbungen gesellschaftlich wertvoll
Die Jury hatte es mit der Bewertung heuer nicht leicht, was daran lag, dass alle eingereichten Bewerbungen aus gesellschaftlicher Sicht wertvoll waren. „Eigentlich hätten alle Anträge einen Preis verdient“, war die Aussage einiger Jurymitglieder. Ausschreibungsgemäß musste jedoch eine Entscheidung getroffen werden.
Mentor des Sports 2020 mit einem Preisgeld von 3000 Euro wurde die Bayreuther Turnerschaft. Mit dem Projekt „Männer ab 50, tut was“ bewarb sich der Verein. Männer sind in der von Frauen dominierten Gymnastik echte Exoten. Eine so große Seniorengruppe mit gut 45 Teilnehmern, die sich Woche für Woche am BTS-Platz trifft, ist deshalb bayernweit, vielleicht sogar bundesweit eine Seltenheit. Diese Fitnessgymnastik entwickelte sich aus dem Jedermannturnen, das seit 60 Jahren bei der BTS stattfindet. Eine regelmäßige sportliche Aktivität im Seniorenalter kann dazu beitragen, gesundheitliche Risikofaktoren zu reduzieren und Wohlbefinden zu erhöhen. Das humorvolle Motto der Jedermänner lautet: „Wir leben nicht länger, aber wir sterben gesünder.“ Als Ergebnis der Studie „Erfolgsfaktoren für Männersportgruppen“, die die Universität Bayreuth 2015 zusammen mit den Jedermännern durchgeführt hat, wurden vom Deutschen Turnerbund Handlungsempfehlungen für Vereine und Übungsleiter sowie ein Ausbildungskonzept für Übungsleiter ausgearbeitet.
Der zweite Platz (Preisgeld 2000 Euro) ging an den Athletikclub Bayreuth für seine vorbildliche Arbeit mit unseren ausländischen Mitbürgern. Mit „Sport vereint“ zeigt der AC beispielhaft, wie wichtig die Betreuung von Sportlern mit unterschiedlichen kulturellen und ethnischen Wurzeln ist. Geflüchtete Menschen, die schwere Schicksale hinter sich haben, in eine neue Gemeinschaft zu führen, ist eine höchst unterstützungswürdige Tätigkeit. Bereits Kleinigkeiten wie zum Beispiel die Ausstattung mit Sportkleidung oder Hilfe beim Transport zu den Übungs- und Wettkampfstätten werden dankbar entgegen genommen. Weitere Hilfen wie Hausaufgabenbetreuung für Schüler und Unterstützung bei der Arbeitssuche für Jugendliche und Erwach-sene werden vom Verein geleistet.
Beispielhafte Kinder- und Jugendarbeit
Den dritten Platz (1000 Euro) errang der Golfclub Bayreuth für beispielhafte Kinder- und Jugendarbeit. „Die blauen Cappies“ sind der Einstieg in eine hoffentlich lebenslange Sportausübung. Dabei steht die Vermittlung charakterlicher Werte wie Ehrlichkeit, Teamfähigkeit, Aufrichtigkeit, Höflichkeit und Rücksichtnahme am Anfang der Ausbildung, was sicher in unserer Zeit besonders gefragt ist. Aber auch die Generationsarbeit über Altersgrenzen hinweg ist sowohl für die beteiligte Seniorinnengruppe wie für die Kinder gewinnbringend. Gleichzeitig wird Klima-, Natur- und Umweltschutz groß geschrieben, da die Sportart in einem sensiblen Naturgelände stattfindet und die Regeln einen schonenden Umgang mit Pflanzenwelt und Rasenflächen verlangen.
Die Initiatoren des Wettbewerbs waren begeistert, welchen Ideenreichtum die Bayreuther Sportvereine, die sich am Mentor des Sports beteiligt haben, bewiesen.